150 Jahre Eisenbahn Hassel

Ortsrat und Heimat- und Verkehrsverein hatten zu einem Vortrag im Rathaus mit dem Thema „150 Jahre Eisenbahn in Hassel“ eingeladen. Referenten waren Friedrich Müller und Dieter Wirth. Zunächst berichtete Friedrich Müller, dass am 26. November 1866 in Hassel die erste Eisenbahn von Schwarzenacker nach Hassel fuhr, ab 1. Juni 1867 bis nach St. Ingbert. Dann beleuchtete er Geschichte, wie es dazu kam. Zuletzt belegte Dieter Wirth das Vorgetragene durch Dokumente, die er erläuterte. Der Mehrzweckraum im Rathaus war viel zu klein, mehr als 40 Interessenten waren gekommen, von denen  noch einige stehen mussten. 

Der Referent Friedrich Müller erklärte mit Hilfe der Karte, die Dieter Wirth über den Beamer parat hatte, den Verlauf der Strecke von Schwarzenacker über Bierbach, Blieskastel, Niederwürzbach, Hassel und später bis St. Ingbert. Sie verlief in Hassel durch das Wiesental, durch den Tunnel „Rothenkopf“, transportierte Eisenerze für die „Schmelz“ und Kohle von der Grube St. Ingbert. Beide Unternehmen hatten einen Gleisanschluss. Der Bereich gehörte damals zum Königreich Bayern. Vor der Inbetriebnahme der Eisenbahn am 26.11.1866 gab es Probefahrten, bei der der damalige „TÜV“ die Funktionsfähigkeit der Strecke überprüfte. Die Bahnhofsstation war die heutige Rittershofstraße 60, in der die Familie Rinck wohnt. Rosina Rinck, Mutter von Michael Rinck, der beim Vortrag anwesend war, konnte für Friedrich Müllers Vortrag noch viel aus Erinnerungen ihrer Kinderzeit und aus Erzählungen ihres Vater zur Geschichte beisteuern. Die Bahnstrecke trug für die Hasseler auch dazu bei, dass sie sich nach St. Ingbert hin orientierten. Damit waren die Arbeitsplätze (Grube und Schmelz) für Hasseler leichter erreichbar.

Bis die Streckenführung wirklich durch das Würzbachtal verlief, war ein harter Kampf, denn es gab Interessen, die Bahn von Bexbach über das Sulzbachtal nach Saarbrücken zu führen. Damit wären Hassel und somit auch St. Ingbert (wichtige Montanindustrie) von einer wichtigen Verkehrsader abgeschnitten gewesen. Dieter Wirth zeigte mehrere Dokumente, die belegen, dass der St. Ingberter Stadtrat an den damaligen König, u.a. auch Ludwig II. von Bayern, schrieben und ihn um Hilfe baten, damit die Bahnstrecke durchs Würzbachtal und nicht über Sulzbach nach Saarbrücken geführt werden würde.