Bolivienvortrag als Vorbereitung für eine Südamerikareise

Nicole Häffner berichtete in ihrem gut besuchten Vortrag für die VHS Nebenstelle Hassel über „Bolivien – ein Land und seine Vielfalt“. Sie war gerade von einem erneuten Aufenthalt dort zurückgekommen. Kurzweilig und anschaulich präsentierte sie in Wort und Bild Sprache, Kultur, Gesellschaft, Tierwelt und geographische Gegebenheiten.

 

Ein Land der Vielfalt ist Bolivien aus mehreren Gründen: Das Land verfügt über Bergland, Hochgebirge, Naturschutzgebiete, Dschungel, Seen, Wüste, Salzebenen, Savannen, tropische Regenwälder, Llanos, im Norden warmes und im Süden kälteres Klima. Weinanbau findet man auch, ebenso für den Menschen schädliche heiße Schwefelquellen, tropische Stürme kommen auch vor. Die Menschen seien offen und freundlich, bedauern nur zum Teil, dass sie kein Meer haben, da heißt es „Die Chilenen haben uns das Meer geklaut, wir haben den Krieg verschlafen.“ Auf die Frage, ob man in Bolivien das Spanische genau so spreche wie in Europa, war die Antwort, nicht ganz, man müsse sich halt daran gewöhnen, dass manches anders ausgesprochen werde. Aber man findet sich schnell gut zurecht. Daneben gibt es noch 3 große und eine Vielzahl weiterer indigener Sprachen (der Ureinwohner).

 

Bolivien ist kein Land des Massentourismus. Einige Teilnehmer waren zu dem Vortrag gekommen, weil sie bald für längere Zeit nach Südamerika reisen wollen. „Man muss sich vorher informieren, was auf einen zukommt“, so ein Besucher, „hier erfahre ich das aus erster Hand, und man muss sich darauf einstellen“. So darf man im Land des Evo Morales (Präsident Boliviens) auf der Straße keinen Alkohol trinken. Auch die Impfprophylaxe war ein Thema. Mit den auch hierzulande üblichen Impfungen ist man gut ausgerüstet. Im Übrigen gebe das Gesundheitsamt Homburg Auskunft.

 

Manche Städte erinnern noch an Kolonialzeiten. Die Dozentin besuchte auch das Kinderheim des österreichischen Paters Alfredo, in dem sie vor vier Jahren gearbeitet hat, viele Kinder haben sie noch erkannt. Deutsche treffe man da immer mal wieder, so gibt es eine deutsche Schule, die von einem Saarländer, Kardinal Maurer, gegründet wurde.

 

Die Zeitverschiebung betrifft fünf bzw. sechs Stunden gegenüber der Bundesrepublik, Europäer könnten dort sehr günstig leben. Nicole Häffner besuchte eine Mine und stellte fest, „die Sicherheitsstandards entsprechen bei weitem nicht denen in Deutschland.“ Die Arbeitsbedingungen in der Mine hätten sie zum Nachdenken gebracht. Sie durchquerte den Salar de Uyuni (ein ehemaliges Hochmeer), besuchte den größten See des Landes, den Titicacasee, erfuhr und erklärte die Wirkung der Kokablätter, zeigte überfüllte Busse, einen Straßenmarkt, wo es alles zu kaufen gebe, riesengroße Statuen wie den Cristo von Cochabamba, ebenso eine riesengroße Mutter Gottes.

 

Ihr Fazit: ein unglaublich faszinierendes Land mit sehr herzlichen Menschen, von denen gerade wir Mitteleuropäer eine ganze Menge lernen können, aber auch unsere Ideen und Kultur dort interessierten Zuhörern vermitteln.